Rückblick auf die politische Diskussion

In den vergangenen Monaten wurden sowohl Chancen als auch bestehende Herausforderungen des Gesetzes intensiv diskutiert. Besonders kontrovers ist die Frage, inwiefern die Neuregelungen zu gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Verbesserungen geführt haben. Kritiker bemängeln unter anderem den Umgang mit Prävention, die Belastung von Justiz und Schulen sowie mögliche negative Auswirkungen auf Jugendliche. Befürworter hingegen betonen, dass es bislang keine alarmierenden Entwicklungen gibt und die Entkriminalisierung insbesondere für Menschen, die von Stigmatisierung betroffen waren, positive Effekte hatte. Zudem ist die wirtschaftliche Bedeutung der Medizinalcannabisbranche nicht zu unterschätzen: Der Markt für Medizinalcannabis wächst weiter, und viele mittelständische Unternehmen haben sich auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt.

Zwischen Fortschritt und Unsicherheit: Wie steht es um Medizinalcannabis?

Die medizinische Versorgung hat sich durch die Entstigmatisierung der Behandlungsform wesentlich verbessert, mehr Ärztinnen und Ärzte verschreiben Cannabis, und der Zugang für Patientinnen und Patienten wurde erleichtert. Gleichzeitig bestehen weiterhin Kritikpunkte. Die Frage, ob das CanG in seiner jetzigen Form bestehen bleibt oder angepasst wird und welche Auswirkungen dies auf den medizinischen Bereich haben wird, ist für viele Betroffene und Unternehmen von zentraler Bedeutung. Eine Rückabwicklung des Gesetzes hätte drastische Folgen für alle Patientinnen und Patienten, Ärzte und Apotheken und würde enorme bürokratische Hürden mit sich bringen. Gleichzeitig gibt es Möglichkeiten, Anpassungen vorzunehmen – beispielsweise im Bereich der Ermittlungswerkzeuge zur Bekämpfung des illegalen Handels –, ohne das Gesetz vollständig zurückzunehmen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Evaluierung

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes gibt es erste wissenschaftliche Auswertungen. Daten aus Stuttgart zeigen beispielsweise keinen signifikanten Anstieg des Konsums. Dennoch kann eine fundierte Evaluierung des Gesetzes erst getroffen werden, wenn mehr Daten gesammelt wurden, um zukünftige Anpassungen datenbasiert vorzunehmen.

Wie geht es weiter?

Fazit nach einem Jahr: Deutschland steht noch. Die Streichung von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz war für die medizinische Versorgung essenziell, um das Stigma abzubauen und den Zugang zu erleichtern. Die nächsten Schritte müssen nun klug abgewogen werden, damit der Fortschritt nicht durch politische Rückabwicklungen gefährdet wird.

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Wir wünschen eine gute Lektüre!

Mit besten Grüßen

Jakob Sons

Gründer von Cansativa

Benedikt Sons

Gründer von Cansativa