Cannabis und Chronische Schmerzen: Einblicke von den Schmerz- und Palliativtagen 2025

In der vergangenen Woche haben in Frankfurt die Deutschen Schmerz- und Palliativtage 2025 stattgefunden. Unter den zahlreichen Vorträgen und Workshops zog sich der Einsatz von Cannabinoiden wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Etwa 14 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter chronischen Schmerzen – eine ernstzunehmende Volkskrankheit, die das tägliche Leben massiv beeinträchtigt und oft mit psychischen Belastungen einhergeht.1 Umso wichtiger ist es, dass der Einsatz von Cannabinoiden in der Schmerzmedizin zunehmend an Bedeutung gewinnt.  

Cannabinoide in der Schmerztherapie 

Cannabinoide wirken über das Endocannabinoid-System des Körpers, indem sie Entzündungen hemmen, Nervenreizungen dämpfen und die Schmerzverarbeitung im Gehirn beeinflussen. In der Palliativmedizin lindern sie zusätzlich Übelkeit und verbessern den Schlaf. 

Ihre Wirkung entfalten Cannabinoide über zwei Hauptrezeptoren. CB1-Rezeptoren, die vor allem im zentralen Nervensystem vorkommen, hemmen die Neurotransmitterausschüttung und reduzieren dadurch die Schmerzwahrnehmung. CB2-Rezeptoren, die primär in Immunzellen lokalisiert sind, tragen zur Entzündungshemmung bei, indem sie die Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokine verringern.2 

Cannabinoide als Alternative oder Ergänzung zu Opioiden 

Studien belegen, dass Cannabinoide sowohl ergänzend als auch alternativ zu Opioiden eingesetzt werden können. Eine Patientenbefragung aus 2017 mit 2.897 Teilnehmern zeigt eindrucksvolle Ergebnisse. 78 % der Befragten berichteten von einer besseren Schmerzreduktion im Vergleich zur reinen Opioid-Therapie, 88 % empfanden das Nebenwirkungsprofil als günstiger und 97 % konnten ihre Opioid-Dosis senken. Diese Zahlen unterstreichen das Potenzial von Cannabinoiden, insbesondere um Opioid-assoziierte Risiken wie Abhängigkeit und Nebenwirkungen zu minimieren.3 

Regulatorische Herausforderungen und Zukunftsaussichten 

Das Motto des Kongresses lautete „Individualisierung statt Standardisierung“ – ein Ausdruck dafür, wie dringend wir die Kluft zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den spezifischen Bedürfnissen in der Schmerztherapie schließen müssen. Erfahrungsberichte aus der Praxis zeigen, dass Ärztinnen und Ärzte trotz wachsender Akzeptanz cannabinoidbasierter Medikamente oft mit strengen Vorschriften und komplexen Verfahren konfrontiert sind, bevor sie eine Verordnung über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ausstellen können. 

Daher ist es entscheidend, die Verschreibungsprozesse zu vereinfachen und Cannabinoide stärker in die etablierten Leitlinien der Schmerztherapie zu integrieren. Nur durch gezielte Forschung und den Abbau regulatorischer Hürden können wir sicherstellen, dass die Patienten die bestmögliche Unterstützung erhalten, die sie benötigen. 

Sons(t) noch was?

Habt Ihr spezielle Fragen oder Anregungen für das Cannabis-Briefing? Dann schreibt uns eine Mail an briefing@cansativa.de. Wenn Ihr Interesse habt, mit uns die Cannabisbranche zu revolutionieren, dann bleibt dran und folgt unseren Briefings!

Wir wünschen eine gute Lektüre!

Mit besten Grüßen

Jakob Sons

Gründer von Cansativa

Benedikt Sons

Gründer von Cansativa