Telemedizin: Chance oder Herausforderung?

Doch während die medizinische Nutzung zunehmend entstigmatisiert wird, rücken nun manche telemedizinische Angebote in den Fokus der Diskussionen. Insbesondere die Möglichkeit, Rezepte ohne Arztkontakt, auf Basis eines Fragebogens auszustellen, wird derzeit kritisch hinterfragt – mit der Sorge, dass es zu Missbrauch kommt. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Telemedizin in vielen Bereichen ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung ist und für zahlreiche Patient:innen enorme Vorteile bietet.

Telemedizin ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte ärztliche Beratung – insbesondere in ländlichen Regionen, wo der Fachärztemangel spürbar ist. Gerade für chronisch erkrankte Patient:innen, die auf eine kontinuierliche Therapie angewiesen sind, kann der digitale Zugang zu medizinischer Versorgung eine erhebliche Erleichterung darstellen.

Gleichzeitig gibt es nachvollziehbare Bedenken hinsichtlich der Einhaltung bestehender Regularien und der Qualitätssicherung. Doch anstatt Telemedizin grundsätzlich infrage zu stellen, sollte die Diskussion darauf abzielen, wie bestehende Regeln konsequent angewendet werden können, um sowohl Patientenschutz als auch Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Ein differenzierter Blick auf die Debatte

Die Debatte zeigt, dass es keine isolierte Lösung nur für Medizinalcannabis braucht, sondern eine grundsätzliche Betrachtung der Telemedizin als Versorgungsform. Dabei gibt es bereits bestehende Rahmenbedingungen, wie die EU-Patientenmobilitätsrichtlinie oder das Heilmittelwerbegesetz (HWG).

Die Diskussion über Telemedizin zeigt, dass neue digitale Versorgungsmodelle nicht per se problematisch sind, sondern Leitlinien für eine sichere und qualitativ hochwertige Nutzung erfordern. Medizinalcannabis ist dabei nicht der einzige Bereich, in dem telemedizinische Angebote eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Vielmehr betrifft diese Fragestellung den gesamten Gesundheitssektor.

Fazit: Telemedizin sinnvoll regulieren, nicht verteufeln

Die politische Diskussion sollte sich darauf konzentrieren, wie Telemedizin verantwortungsvoll genutzt werden kann, anstatt sie als generelles Problemfeld darzustellen. Es ist wichtig, eine sachliche und lösungsorientierte Debatte zu führen, die Patient:innen, Ärzt:innen und politische Entscheidungsträger gleichermaßen mit einbezieht.

Moderne, digitale Versorgungswege bieten viele Vorteile – für Medizinalcannabis, aber auch für zahlreiche andere verschreibungspflichtige Medikamente. Die Herausforderung liegt darin, bestehende Regularien durchzusetzen und weiterzuentwickeln, um die Qualität und Sicherheit für alle Patient:innen zu gewährleisten.

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Mit besten Grüßen

Jakob Sons

Gründer von Cansativa

Benedikt Sons

Gründer von Cansativa