Groß-Gerau, 19.12.2024Der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan (Grüne) hat heute gemeinsam mit der Cansativa Group und Prof. Dr. Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine Absichtserklärung für ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt unterzeichnet. Ziel ist es, den wissenschaftlichen Umgang mit Konsumcannabis zu untersuchen und damit einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Erkenntnisgewinnung zu leisten.

Am 19. Dezember 2024 versammelten sich Vertreter des Landkreises Groß-Gerau und die Projektpartner im Landratsamt, um den offiziellen Startschuss für das gemeinsame Forschungsprojekt zu geben. Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan (Grüne) unterzeichnete die Absichtserklärung gemeinsam mit der Cansativa Group und Prof. Dr. Justus Haucap.   

Bereits im Sommer 2024 hatte der Kreistag von Groß-Gerau mit einer breiten Mehrheit beschlossen, den Landkreis als Modellregion für den wissenschaftlichen Umgang mit Konsumcannabis zu positionieren. Dieser Beschluss bildete die politische Grundlage, um das Vorhaben voranzutreiben.  Während sich viele Städte bereits zu ähnlichen Vorhaben bekannt haben, ist Groß-Gerau der erste Landkreis in einer ländlichen Region, der ein solches Projekt umsetzt. Benedikt Sons, Co-Gründer und Geschäftsführer der Cansativa Group: „Wir freuen uns sehr, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein so zukunftsweisendes Projekt auf die Beine zu stellen. Groß-Gerau bietet durch seine Nähe zu Frankfurt und seine logistischen Vorteile ideale Bedingungen, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Konsumcannabis zu gewinnen. Als langjähriger Partner von Apotheken und Marktführer im Medizinalcannabis-Markt bringen wir die nötige Erfahrung mit, um dieses Vorhaben erfolgreich umzusetzen.“   

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernimmt Prof. Dr. Justus Haucap, Wirtschaftswissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit Forschungsschwerpunkten in Marktanalysen, wirtschaftlichen Effekten und gesellschaftlichen Fragestellungen. Das Forschungsvorhaben wird neben der Analyse von Marktpotenzialen und Nachfragestrukturen einen zentralen Fokus auf die Auswirkungen regulierter Abgabeformen auf den Schwarzmarkt legen.  

Ein zentrales Element des Forschungsprojekts ist die Abgabe von Konsumcannabis über Apotheken. Apotheken sind für diese Aufgabe besonders geeignet, da sie durch ihre Erfahrung mit erklärungsbedürftigen medizinischen Produkten bereits eine hohe Kompetenz in der verantwortungsvollen Abgabe mitbringen. Die Abgabe über Apotheken gewährleistet strenge Qualitäts- und Alterskontrollen und garantiert, dass der Kinder- und Jugendschutz jederzeit sichergestellt ist. Gleichzeitig profitieren Konsument:innen von der fundierten Beratung und Aufklärung durch geschultes Fachpersonal.  Cansativa bringt hier als langjähriger Partner von Apotheken ein etabliertes Netzwerk mit, das bereits im Bereich Medizinalcannabis tätig ist. Diese Erfahrung fließt direkt in die Umsetzung des Forschungsprojekts ein und stellt sicher, dass höchste Standards in Qualität und Verbraucherschutz eingehalten werden.   

Apotheken, die Interesse an einer Teilnahme an diesem Forschungsprojekt haben, sind herzlich eingeladen, sich bei der Projektleitung zu melden. 

Das Forschungsprojekt ist Teil der wissenschaftlichen Erprobung des Umgangs mit Konsumcannabis in Deutschland. Mit der Verordnung nach § 2 Abs. 4 des Cannabisgesetzes (KCanG), die im Dezember 2024 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) veröffentlicht wurde, wurde der rechtliche Rahmen für solche Vorhaben geschaffen. Das Ziel dieser Projekte ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die gesellschaftlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen einer regulierten Abgabe von Konsumcannabis zu gewinnen. Ein Blick in die Schweiz zeigt, dass ähnliche Forschungsprojekte dort bereits erfolgreich laufen und erste Ergebnisse geliefert haben. In Deutschland ist es entscheidend, dass möglichst unterschiedliche Forschungsansätze und Regionen umgesetzt werden, um verschiedene Effekte umfassend zu untersuchen und fundierte Grundlagen für die Regulierung zu schaffen.   

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das Projektteam:  

Katanja Kurth-Grieser 

Cansativa Group, Head of Legal  

fp-gg@cansativa.de, 0175 4037358