Der BPC vereint zahlreiche Mitgliedsunternehmen entlang der Wertschöpfungskette von Medizinalcannabis. Wie schafft man es, gemeinsame Positionen zu entwickeln? 

Im Bundesverband Pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen vertreten wir Unternehmen vom aus den Bereichen Anbau über die Verarbeitung bis zur Distribution und Forschung. Dabei treffen natürlich uUnterschiedliche Interessenslagen treffen dabei natürlich aufeinander. Vieles deckt sich, doch esEs ist Aufgabe des Verbandes, den Dialog unter Mitgliedern professionell zu moderieren und den Fokus immer wieder auf das Gemeinsame zu lenken: die qualitätsgesicherte Versorgung mit Medizinalcannabis in Deutschland. Transparenz, Verbindlichkeit und ein gemeinsames Zielverständnis sind unsere zentralen Schlüssel, um gemeinsam starke, fachlich fundierte und politisch tragfähige Positionen zu entwickeln. 

Wie betreibt man legitime Interessenvertretung in einem so sensiblen Bereich wie Cannabis bzw. Medizinalcannabis? 

Interessenvertretung im Bereich Medizinalcannabis bedeutet, verantwortungsvoll, sachlich und lösungsorientiert zu kommunizieren. Als Verband bewegen wir uns in einem Spannungsfeld zwischen gesundheitspolitischer Regulierung, gesellschaftlicher Debatte und wirtschaftlicher Entwicklung. Unsere zentrale Aufgabe besteht darin, den medizinischen Nutzen von Cannabis klar vom Freizeitgebrauch abzugrenzen und faktenbasiert aufzuzeigen, wo gesetzliche Hürden die angemessene Versorgung erschweren. Wir setzen auf Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, Fachkreisen und Behörden – nicht mit Maximalforderungen, sondern mit realistischen, gut begründeten Vorschlägen. Wer ernst genommen werden will, muss glaubwürdig, transparent und fachlich solide auftreten.  

Was sind aktuell die größten Herausforderungen für die Branche und was braucht es, damit Medizinalcannabis in Deutschland weiter vorankommt? 

Die größte Herausforderung bleibt der Zugang zu einer ärztlichen Behandlung mit Medizinalcannabis. Viele Patientinnen und Patienten stoßen nach wie vor auf Hürden bei der Verordnung und der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen. Hinzu kommt eine zunehmende Unsicherheit im Umgang mit telemedizinisch ausgestellten Verordnungen, obwohl diese insbesondere für chronisch Erkrankten und mobilitätseingeschränkten Menschen wichtige Versorgungslücken schließen könnten. Deutschland braucht daher ein modernes, patientenorientiertes Versorgungssystem, umfassende Aufklärung und Weiterbildung im medizinischen Bereich sowie politische Rahmenbedingungen, die Investitionen in Qualität, Forschung und Versorgungssicherheit fördern. Der BPC bringt sich hier mit konkreten Vorschlägen aktiv in die politische Debatte ein. Medizinalcannabis ist längst kein Nischenthema mehr, sondern integraler Bestandteil einer modernen, evidenzbasierten Arzneimittelversorgung.  

Vielen Dank für das Interview! 

Mit Beginn der neuen Legislaturperiode sind Veränderungen zu erwarten. Gerade in diesem Kontext ist die Arbeit des BPC besonders wichtig, um die Belange der Patientinnen und Patienten weiter voranzutreiben. Wir bedanken uns herzlich bei Antonia Menzel für das interessante Gespräch und wünschen dem Verband weiterhin viel Erfolg! 

Bevorstehende Veranstaltungen des BPC: 

  • Fortbildungs-Webinare: am 09. Juli 07.2025 zum „Start und Verlauf der Cannabistherapie“„Cannabisarzneimittel: Von der Theorie in die Praxis“  

Anmeldung: https://bpc-deutschland.de/fortbildungs-webinare/ 

  • BPC-Fachsymposium 2025 „Cannabinoide in der Medizin“ für Ärzt:innen und Apotheker:innen am 8. November 2025 in Düsseldorf – Save the Date! 

Hier geht es zu den Positionspapieren des Verbands. 

Sons(t) noch was?

Habt Ihr spezielle Fragen oder Anregungen für das Cannabis-Briefing? Dann schreibt uns eine Mail an briefing@www.cansativa.de. Wenn Ihr Interesse habt, mit uns die Cannabisbranche zu revolutionieren, dann bleibt dran und folgt unseren Briefings!

Wir wünschen eine gute Lektüre!

Mit besten Grüßen

Jakob Sons

Gründer von Cansativa

Benedikt Sons

Gründer von Cansativa